Bildgebung bei Demenzerkrankungen


Was ist eine Demenz?

Viele Menschen haben das Gefühl, im Alter vergesslicher zu werden. Dies ist letztlich ein normaler Alterungsprozess und wird oftmals nicht durch eine Demenz verursacht. Jedoch wird statistisch einer von drei Menschen über 65 Jahre im Verlauf seines weiteren Lebens an einer Demenz erkranken, es handelt sich also um eine sehr weit verbreitete Erkrankung.

Eine Demenz ist eine Erkrankung, die sowohl das Denken als auch die Persönlichkeit betrifft. Neben Vergesslichkeit können auch Schwierigkeiten der Orientierung, z. B. im Straßenverkehr oder bei gewohnten Tätigkeiten, oder auch Änderungen der Persönlichkeit auftreten.

Bei etwa 7 von 10 Demenzerkrankungen liegt ein Morbus Alzheimer zugrunde, bei weiteren 2 von 10 handelt es sich um eine Durchblutungsstörung der kleinen Gefäße des Gehirns, die übrigen Demenzformen sind deutlich seltener.
Eine Feststellung der genauen zugrundeliegenden Erkrankung ist normalerweise klinisch nicht möglich, da sich das Erscheinungsbild der unterschiedlichen Formen sehr ähnelt.

Gibt es Warnhinweise?

Die folgende Liste zeigt 10 mögliche Warnhinweise, die auf eine Demenz hindeuten können

  1. Vergesslichkeit

  2. Schwierigkeiten mit gewohnten Handlungen

  3. Sprachprobleme (z. B. unpassende Füllwörter)

  4. Orientierungsstörungen räumlich oder örtlich

  5. Eingeschränkte Urteilsfähigkeit

  6. Probleme bei abstraktem Denken

  7. Liegenlassen von Gegenständen

  8. Stimmungs-/Verhaltensänderungen

  9. Persönlichkeitsänderungen

  10. Antriebslosigkeit, Verlust der Eigeninitiative

Sollte man auf Frühzeichen achten?

Es ist wichtig, eine Demenzerkrankung so früh wie möglich zu erkennen, weil:

  1. Einige Demenzursachen heilbar sind

  2. In vielen Fällen der Verlauf zumindest deutlich verlangsamt werden kann

  3. Die Lebensqualität verbessert werden kann

  4. Mehr Zeit zur Verfügung steht, um die Zukunft zu planen

Warum sollte man zum Arzt gehen?

Nur eine genaue Untersuchung sowohl des körperlichen als auch des geistigen Zustandes ist sehr wichtig, um möglichst effektiv gegensteuern zu können.

Häufig sind Demenzkranke Patienten nicht willens oder nicht in der Lage einen Arzt aus eigenem Antrieb aufzusuchen. Hier sind Angehörige sehr wichtig, da sie zum einen einen Arztbesuch ermöglichen können, zum anderen beim Arzt die Symptome aus ihrer Sicht schildern können.

Untersuchungen enthalten sowohl Fragebögen, Übungstests und seit neuester Zeit zunehmend genaue Analysen des Hirns mittels MRT

 

 

 

Normale Hirnalterung bei gesunden Patienten von 20, 50 und 80 Jahren. Wie man sieht, kommt es durch Alterungsprozesse zu einer Erweiterung der flüssigkeitsgefüllten Räume im Hirn (hier weiß) und einem allgemeinen leichten Rückgang des Hirnvolumens. Dieser Rückgang ist nicht krankhaft, sondern völlig normal.

 

 

 

 


Hirnuntersuchungen bei klinischem Verdacht auf Demenz

Sollten sie selbst, ihre Angehörigen oder ihr Arzt bei ihnen Symptome feststellen, die auf eine Demenz hindeuten, bieten wir als eine der ersten Praxen in Deutschland ein Verfahren zur genauen Analyse der zugrundeliegenden Erkrankung an. Für sie ist die Abklärung dabei völlig unproblematisch und bedarf keiner speziellen Vorbereitung. Wir werden bei ihnen eine MRT Untersuchung des Kopfes ohne Kontrastmittel durchführen, hierzu werden sie etwa 20 Minuten in Rückenlage im MRT Gerät liegen. Sie bekommen während der Untersuchung keine Medikamente, die MRT Untersuchung kommt zudem ohne Röntgenstrahlung aus. Zur genauen Einschätzung ihrer Situation werden wir ihnen vor der Untersuchung einen Fragebogen geben. Mit dessen Hilfe, mit der gleichzeitig durchgeführten „normalen“ MRT- Untersuchung des Gehirns und mit der zusätzlichen computergestützten Hirnvolumetrie können wir in nahezu allen Fällen eine zugrundeliegende Erkrankung erfassen und so eine genaue Behandlung ermöglichen.

 

Zwei 70 Jährige Patienten, der linke Patient ist gesund, hat einen normalen Hirnbefund, der rechte Patient hat eine fortgeschrittene Demenz. Mit bloßem Auge ist kein Unterschied in der Ausdehnung des Hirns zu treffen, eine Klassifizierung der zugrundeliegenden Demenz ist schon gar nicht möglich.

Die Veränderungen sind nur mittels computergestützter Analysen darzustellen.

 

 Seit Anfang 2021 sind wir in der Lage diese Analysen im Rahmen einer MRT -Untersuchung des Kopfes durchzuführen.